Das Cholangiozelluläre Karzinom (Gallengang)
Das Cholangiozellkarzinom ist eine seltene Krebsart, die sich im Gallengang bildet und damit zu den Leberkarzinomen zählt. Cholangiozyten sind die Epithelzellen des Gallengangs, aus welchen sich die Tumoren bilden. Je nach Ort der Tumorentstehung innerhalb des Gallengangs werden verschiedene Typen unterschieden – das intrahepische Cholangiozellkarzinom liegt im Bereich der Leber, die perihilären Tumore in der Leberpforte werden auch als Klatskin-Tumor bezeichnet und die distalen Cholangiozellkarzinome bilden sich außerhalb der Leber, unterhalb des Zystikusabgangs.
Relevante Gene
Standarddiagnostik
Literatur
FGFR2-Fusionen: FusionPlex Lung-Panel
IDH1/IDH2: Genopath-Panel
Weitere Informationen zu den hier aufgeführten Genen finden Sie in der Genliste.
Alle Gene, die zusätzlich analysiert werden können, finden Sie unter NGS Panel.
FGFR2 (Fibroblast Growth Factor Receptor) ist eine Tyrosinkinase, die an der Regulation von Zellproliferation, Differenzierung und Apoptose beteiligt ist. Fusionen oder Umlagerungen des FGFR liegen fast ausschließlich beim intrahepatischen Cholangiokarzinom vor, wo sie bei 10–16% der Patienten beobachtet werden. Für die Behandlung von lokal fortgeschrittenem oder metastasiertem Cholangiokarzinom, das nach mindestens einer systemischen Therapielinie rezidiviert oder refraktär geworden ist und bei dem eine FGFR2-Fusion nachgewiesen wurde, ist ein Kinasehemmer zugelassen.
Isocitrat-Dehydrogenasen (IDH) sind Enzymkomplexe, die die oxidative Decarboxylierung von Isocitrat katalysieren. IDH1 und IDH2 sind Homodimere und spielen eine wichtige Rolle in der Unterdrückung von Apoptose und in der Abwehr von intrazellulärem oxidativem Stress. Aktivierende Hotspot-Mutationen in den IDH-Genen führen dazu, dass das IDH-Enzym hohe Mengen von Hydroxyglutarat erzeugt, was wiederum Prozesse im Bereich der Epigenetik und DNA-Reparatur hemmt. Bei Cholangiokarzinomen liegt unter bestimmten Voraussetzungen bereits eine Zulassung für die Behandlung von IDH1-R132 Mutationen mit IDH1-Inhibitoren vor.